BARBARA FUCHS-SCHNEEWEISS
Anfangs widmete ich mich gestisch-informeller Malerei. Mit der Zeit erfuhr ich diese als zu beliebig
und uferlos. Objekte, Installationen und insbesondere die Druckgraphik ermöglichen mir ein planvolleres, konzeptionelleres Arbeiten. Zunehmend spannend wurde für mich die Technik der Radierung, deren technische Möglichkeiten, aber auch Grenzen mein künstlerisches Anliegen fokussieren. Für mich treffend formuliert hat dies die Kunsthistorikerin Dr. Eva Bambach. "In ihren druckgrafischen Arbeiten versucht Barbara Fuchs-Schneeweiss zwei kompositorische Ansätze, die oft streng getrennt werden zu vereinen, einerseits die konstruktivistisch motivierten Bilder (...) und andererseits die figürlichen, erzählenden Kompositionen, die bestimmte Themen fokussieren – die 'Problembilder', nennt sie die Künstlerin".
Zur Ausstellung im Staatspark Fürstenlager Damenbau, Bensheim Auerbach 2023
Bildwürdig ist für sie das, was sie unmittelbar betrifft. Neben persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen können dies auch gesellschaftspolitische aktuellen Themen sein, die bildlich verarbeitet werden. Immer vorhanden, quasi wie eine Hintergrundfolie, ist das Thema Natur. Meist ist eine Horizontlinie, die Ferne suggeriert, das Signal für Landschaft oder die Kreisform eine Assoziation für die Welt oder den Planeten.
In der vergleichsweise alten Technik der Radierung entdeckt sie aktuell neue Möglichkeiten des Experimentierens. Es entstehen vielfältig variierte Drucke mit Hilfe klassischer und neuer Techniken.
Die Radierung bietet für sie die Möglichkeit, durch die Verbindung komplexer Drucktechniken thematisch-seriell zu arbeiten, ohne völlig identische Resultate zu erzeugen. Der Druckträger, die Metallplatte aus Kupfer und Zink, benutzt sie mehrfach - quasi 'multifunktional'. Geben Farben, Formen und Bilder in den Drucktechniken Anlass zur künstlerischen Umsetzung, so sind es vor allem Texte, welche die Künstlerin in ihren Installationen übersetzt. Ebenso wie im Druck spielt auch hier das Serielle eine wichtige Rolle. Industriell seriell gefertigte Dinge werden aufgereiht, kombiniert und durch den Titel in neue Bedeutungen überführt, die gesellschaftliche und zeithistorische Bezüge annehmen. (red)
'Metropol' Kunstmagazin der Metropolregion Rhein-Neckar 2/2022
Ausstellung 'Multiple Matters' im Museum Heppenheim 2022
„Wenn man sich künstlerisches Arbeiten als eine Laborsituation vorstellt, dann wird einsichtig, wie viele Wege beschritten werden können. Eine
eindeutige, wieder erkennbare Stilistik ist eher etwas, was der Kunstmarkt verlangt, als das, was kreatives Arbeiten ausmacht. Methodische Vielfalt ist daher bestimmend für die Arbeiten von
Barbara Fuchs-Schneeweiss.
Frau Dr. Karen Bork, 2002
Als zeichenhaft, als eine ganz eigene Symbolsprache empfinde ich die Arbeiten von Barbara Fuchs-Schneeweiss (...) Die Künstlerin stellt zuerst einmal die Technik in den Mittelpunkt: Sie will deren Möglichkeiten erkennen, erforschen und selbst erleben: Was ist möglich, welche besonderen Aspekte können dadurch in der künstlerischen Arbeit sichtbar gemacht werden, wo liegen die Grenzen dieser Werkzeuge ?
Jürgen Linde, Kunstportal Baden-Württemberg: http://www.kunstportal-bw.de/barbarafuschnee4a.html